240.000 Euro für sicheren Bahnübergang

Zur Ausgangslage unterstreicht Jürgen Werner, Eisenbahnbetriebsleiter der Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO – früher Wittlager Kreisbahn): „Am Übergang in Bohmte haben wir immer wieder festgestellt, dass Geschwindigkeit und mangelnde Einsicht der Kraftfahrer zu gefährlichen Situationen führten.“ Hinzu kam der Hinweis bei den regelmäßig anstehenden Verkehrsschauen: „Da müsst ihr was machen.“

Letztlich, so Werner, galt es, unter allen unmittelbar Betroffenen Einigkeit im Hinblick auf die Nachrüstung herzustellen. Mit im Boot sind Straßenverkehrsbehörde, Straßenbauamt und Polizei. Nicht von vornherein war klar, dass Halbschranken installiert werden sollten. Aber die Menge an Bahnverkehr in Zusammenhang mit den Örtlichkeiten und der Dichte des Straßenverkehrs ließen letztlich keine andere Variante zu.

Und diese Maßnahme wiederum erfordert erhebliche Investitionen. Da die bestehende Lichtzeichenanlage in die Jahre gekommen war, gab es keine passende Ergänzung. Die komplett neue Anlage mit den dazugehörigen Halbschranken schlägt letztlich mit rund 240.000 Euro zu Buche – die Kosten werden dabei zwischen VLO, dem Land Niedersachsen und dem Straßenbaulastträger (in diesem Fall ebenfalls das Land) gedrittelt. Dass die Entscheidung richtig war, so Werner, belegt die Aussage eines Monteurs: „Hier quietscht es ganz schön...“ Der Eisenbahnbetriebsleiter fügt hinzu: „Unsere Leute wissen genau, wo sie aufpassen müssen.“

Mit den Arbeiten unmittelbar am Bahnübergang ist es übrigens keineswegs getan. Jedes Signal, das sich an der Strecke befindet, muss angekabelt werden. Die simple Erklärung: Eisenbahnen fahren anders als Pkw auf Signal, nicht auf Sicht. Der Lokführer muss sich darauf verlassen, dass die Ampel für den Straßenverkehr auf Rot steht. Werners kurzer Kommentar zur Verkabelung: „Das ist ein Kunstwerk.“ Die Gemeinden Bad Essen und Bohmte als Anlieger unterstützen das ebenso wie das Land, das Sicherungsmaßnahmen Top-Förderpriorität beimisst. Werner fügt hinzu: „Mein Hauptziel ist, die Sicherheit an den Bahnübergängen nicht nur zu erhalten, sondern kontinuierlich auszubauen.“ Konkret heißt das, dass die Maßnahme in Bohmte nicht die letzte im Bereich der Wittlager Kreisbahn ist. Denn Tatsache ist, so Werner, dass die Bahnübergänge besonders gefährlich sind, wo eigentlich eher wenig Verkehr ist. Ebenso gelte: „Wer die Bahn als Infrastruktur will, muss sie betriebssicher halten.“

Quellen: Wittlager Kreisblatt (Text) VLO/Wittlager Kreisblatt (Fotos)